Fußballverband verurteilt Gewaltvorfälle gegen Unparteiische


09.11.2021
Verband • Schiedsrichterausschuss • Spielbetrieb • Männer • Landesliga • Landesklasse • Frauen • Junioren • Juniorinnen • Schiedsrichter • Ü-Spielbetrieb • Verbandsliga • Landespokal • Landesmeisterschaft • Landesbestenermittlung •

Der Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern (LFV) zeigt sich sehr besorgt über die deutliche Zunahme an gemeldeten Gewaltvorfällen gegenüber Schiedsrichter:innen im laufenden Spieljahr. Erst am vergangenen Wochenende wurde eine Begegnung auf Kreisebene aus eben solch einem Grund vorzeitig abgebrochen. Der LFV stellt sich in diesem Zusammenhang geschlossen hinter die Betroffenen und die gesamte Gilde der Unparteiischen.

Jegliche Gewalt im Zusammenhang mit Fußballspielen ist indiskutabel

"Mit erheblichem Aufwand investieren unsere Vereine und besonders die sechs Kreisfußballverbände sehr viel dafür, dass wir gemeinsam neue Sportfreund:innen für die Schiedsrichtertätigkeit gewinnen. Sie werden ausgebildet und bei ihren ersten Einsätzen zudem durch erfahrene Schiedsrichter:innen begleitet. Einen ähnlich hohen Einsatz verlangt es von den Beteiligten, dass unsere Schiedsrichter:innen möglichst lange für Spielleitungen verfügbar bleiben. Umso bedrückender ist es, dass es in dieser Spielzeit leider wiederholt zu verbalen und auch körperlichen Auseinandersetzungen von Spielenden, Trainer:innen und Zuschauenden gegenüber unseren Unparteiischen gekommen ist. Das ist absolut indiskutabel! Wir verurteilen jedwede Form von Gewalt im Zusammenhang mit der Austragung von Fußballspielen auf den Sportanlagen in unserem Bundesland – auch und insbesondere gegenüber unseren Schiedsrichter:innen", macht LFV-Präsident Joachim Masuch deutlich.

Torsten Koop, früherer Bundesliga-Schiedsrichter und mittlerweile seit mehr als sieben Jahren Vorsitzender im LFV-Schiedsrichterausschuss, mahnt kritisch an: "Wir erleben derzeit immer wieder teils harte körperliche Übergriffe, die noch vor nicht allzu langer Zeit eigentlich unvorstellbar waren. Hinzu kommen zahlreiche Mitteilungen in Bezug auf generelles Bedrängen der Unparteiischen auf dem Spielfeld oder nach dem Abpfiff. Letztlich kann man hier in der Summe schon gar nicht mehr von Grenzüberschreitungen sprechen. So ein ungebührliches Verhalten gegenüber Menschen, die den Amateurfußball genauso lieben und leben wie alle anderen auch, und dazu mit ihrem Engagement und ihrer Bereitschaft zur generellen Absicherung des geregelten Spielbetriebs beitragen, ist einfach nur abscheulich und muss aufhören."

Sollten sich dennoch Situationen vor Ort ereignen, die sich als besonders schwerwiegend erweisen, ist ein Spielabbruch eine logische und auch notwendige Konsequenz. Zudem sei das Hinzuziehen der Polizei beim fortwährenden Gefühl der Bedrohung der eigenen Unversehrtheit ratsam. Die Unparteiischen sind zudem weiterhin angehalten, entsprechende Vorfälle im Spielbericht zu melden und zeitnah einen Sonderbericht für eine weitere Nachverfolgung anzufertigen. "Das ist die Grundlage für die wichtige sportrechtliche Aufarbeitung derartiger Übergriffe, um auch entsprechende Sanktionen aussprechen zu können", sagt Torsten Koop, der bemängelt: "Es gibt derzeit offensichtlich kaum noch Hemmschwellen. Dieses gesamtgesellschaftliche Phänomen macht leider auch vor dem Fußballplatz nicht halt."

Nicht zuletzt um dieser negativen Entwicklung entschieden entgegenzutreten, regen sowohl Joachim Masuch und Torsten Koop im Namen der rund 900 Schiedsrichter:innen im Land zum schnellen Umdenken an: "Unser Appell geht an alle Trainerinnen und Trainer, alle Spielenden sowie Zuschauende oder sonst am Fußballspiel beteiligte Personen: Der gegenseitige Respekt muss wieder in den Mittelpunkt zu rücken. Mögen die Meinungsunterschiede auch noch so groß sein – und ein Fußballspiel lässt bekanntermaßen in vielen Situationen Interpretationsspielraum – Gewalt ist in keinem Fall eine Lösung!"

Weitere Spielausfälle wegen fehlender Referees drohen

Ansonsten droht ein weiterer Verdruss bei den Unparteiischen. Im Zuge der Coronapandemie hat sich die Zahl der aktiven Schiedsrichter:innen bereits leicht reduziert, was aber schon direkten Einfluss auf die Besetzungen von Partien in bestimmten Spiel- und Altersklassen nimmt. Eine Fortsetzung des zunehmend rohen Umgangs mit den Referees dürfte diese negative Entwicklung noch verschärfen.

"Nach der deutliche Zunahme an gemeldeten Gewalthandlungen und Übergriffen auf Schiedsrichter auf Landes- und Kreisebene muss bei weiteren Bedrohungen jeglicher Art – dies umfasst unter anderem auch ebenso wiederholt vorkommende Diffamierungen in den sozialen Netzwerken – schon für die ganz nahe Zukunft darüber nachgedacht werden, unsere Schiedsrichter:innen mit der Nichtbesetzung von Spielen zu schützen. Das kann aber ganz sicher nicht das Ziel sein – für niemanden", macht Torsten Koop abschließend deutlich.



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