DFB-Stützpunkte

Die Talentförderung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) leistet durch die DFB-Stützpunkte seit 2002 eine gezielte individuelle Förderung für talentierte Spielerinnen und Spieler. In Mecklenburg-Vorpommern befinden sich derzeit zwölf DFB-Stützpunkte, welche eine flächendeckende Sichtung und Förderung  gewährleisten. Aus MV brachte das DFB-Talentförderprogramm u.a. Lina Jubel (VfL Wolfsburg), Tom Trybull (Werder Bremen, St. Pauli, Norwich City) und den vierfachen Champions-League Sieger und Weltmeister Toni Kroos hervor.

Bundesweit betreuen 29 Stützpunktkoordinatoren die regionalen Stützpunkte und deren Trainer. Ken Georgi ist der Stützpunktkoordinator im Landesfußballverband Mecklenburg-Vorpommern und damit zuständig für die Durchführung und Struktur des DFB-Talentförderprogramms.

Ein Ziel des Stützpunkttrainings ist das Lösen komplexer Spielsituationen. Dementsprechend sollen die Trainingsformen daraus abgeleitet werden und die jeweilige Lösung mit Hilfe reduzierter und vereinfachter Übungs- und Spielformen vermittelt werden. In der Planung wird auf eine wettspielgemäße Organisation in kleinen Gruppen mit vielen Wiederholungszahlen geachtet.

Die Spielerinnen und Spieler werden dem jeweiligen Leistungsstand entsprechend gefördert. Akteure mit technischen Defiziten können ohne Gegnerdruck üben. Alll jene, die hingegen etwas weiter sind, trainieren mit Gegnerdruck.

    Die Ausbildungspläne in der Talentförderung orientieren sich zunächst an den Spielphasen Angriffsabschluss, Angriffsvorbereitung und Ballsicherung. Für die Blöcke sind jeweils fünf bis sieben Einheiten eingeplant. Erfolgt in den beiden Gruppen eine weitere interne Unterteilung, ist auf Basis einer identischen Schwerpunkt-Planung die konkrete Trainingssteuerung z.B. durch Erschweren/Erleichtern, Akzentuierung von Teil-Schwerpunkten und die Ausdifferenzierung von Coachingdetails anzupassen.

    Aufgeteilt in Hin- und Rückrunde sollten jeweils drei Schwerpunkte – Tore erzielen, vorbereiten und Ball behaupten – abgedeckt werden. Der Kern der Förderung besteht in der Verbesserung der individuellen Qualitäten am Ball. Dennoch wird nicht gänzlich auf die parallele Förderung individueller Lernbereiche in der Defensive verzichtet.


    Schwerpunkt 1: Tore erzielen

    Um Torchancen verwerten zu können, müssen Angreifer vielfältige Abschlusstechniken beherrschen. Deshalb kommt der detaillierten technischen Ausbildung im Grundlagen- und Aufbautraining hohe Bedeutung zu. Dort gilt bekanntlich, dass bei jeglicher Abschlusstechnik die Präzision der Ausführung wichtiger ist als die Dynamik.

    Weiterhin werden taktische Fähigkeiten benötigt, um überhaupt erst in eine aussichtsreiche Position zu gelangen. Hier spielt die Antizipation eine wichtige Rolle. Hinzu kommen Mut, Risikobereitschaft und der unbedingte Wille, Chancen zu bekommen und zu verwerten: Der Spieler muss auf den Abschluss „lauern“.


    Schwerpunkt 2: Tore vorbereiten

    Der Ballbesitz im Aufbau- oder Übergangsspiel ist nie Selbstzeck, sondern ein durchaus effektives Mittel zur Vorbereitung eines Angriffs durch das Zentrum oder über die Flügel. Insbesondere gegen tiefstehende Abwehrreihen ist eine enorme Ballsicherheit mit präzisen Passfolgen notwendig, um die Abwehr in Bewegung zu bringen und Spielräume zu öffnen. Ziel ist es, durch Rhythmus- und Tempowechsel Räume im Rücken der Defensivspieler zu provozieren, diese zu erkennen und durch Pässe oder Dribbling zu nutzen und zum Abschluss zu kommen. Merkmale und Voraussetzungen dieser Ballsicherheit sind ein schnelles und sicheres Passspiel mit kurzen Ballbesitzzeiten sowie Ballan- und -mitnahmen – häufig in Verbindung mit Körpertäuschungen -, die eine schnelle Spielfortsetzung ermöglichen. Einzelaktionen wie diese sind das Salz in der Fußballsuppe und zugleich ein zentraler Schwerpunkt des Ausbildungsplans für DFB-Stützpunktspieler.


    Schwerpunkt 3: Ball behaupten

    Alle Mannschaften wollen zumindest phasenweise aktiv verteidigen. Angesichts des hohen Gegnerdrucks ist eine schnelle Spielfortsetzung erforderlich.

    Ein schnelles und präzises Direktpassspiel bzw. ein Spiel mit zwei Kontakten in Verbindung mit einer guten Ballan- und -mitnahme sind wichtige Grundlagen für die Ballsicherung. Häufig muss der ballbesitzende Spieler den Ball durch geschickten Körpereinsatz behaupten oder seinen Mitspielern durch ein ballhaltendes Dribbling Zeit verschaffen, um sich anzubieten. Anschließend muss der Passempfänger in den richtigen Fuß angespielt werden. Für diese Details ist eine schnelle Wahrnehmung der Situation erforderlich - alle Spieler müssen sich daher unbedingt vororientieren.
    Mit dem finalen Ziel:  Den Ball in Zonen zu befördern, die sich außerhalb des gegnerischen Drucks befinden.

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